Second Hand Kleidung - wenn Altes neu aufgetragen wird
Gebrauchte Kleidung ist seit jeher eine gefragte Ware. Schließlich muss nicht alles, was dem Besitzer nicht mehr gefällt, weggeworfen werden. Getragene Kleidung, die noch funktional und heil ist, kann deshalb den Weg zu einem neuen Besitzer finden. Die einzige Voraussetzung hierfür ist, dass ein Weg gefunden wird, die gebrauchte Kleidung zu verkaufen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Hosen, Mäntel, Pullover oder Hemden handelt - jede gebrauchte Kleidung eignet sich zum Weiterverkauf an einen neuen Besitzer, insofern sie noch in einem brauchbaren Zustand ist. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Oberbekleidung; Unterwäsche und Socken werden sehr selten gebraucht verkauft.
Besonders interessant ist für viele Käufer von Second Hand Kleidung der Aspekt, dass sich so Markenklamotten und andere teurere Produkte, welche einen hohen Neupreis aufweisen, günstiger erwerben lassen. Da gebrauchte Ware grundsätzlich günstiger angeboten wird als Neuware, ergibt sich so ein Markt für Menschen, die weniger Budget für Kleidung aufbringen wollen oder müssen. Entsprechend spielen diese gebrauchten Waren auch im Zusammenhang mit finanziell nicht gut gestellten Personen eine Rolle, da sich an Orten, an denen mit gebrauchter Kleidung gehandelt wird, mitunter hochwertige Waren finden lassen. Dabei wird von den Verkäufern der gebrauchten Kleidung in der Regel darauf geachtet, dass die Kleidung auch noch in einem so guten Zustand ist, dass sie überhaupt verkaufsfähig ist.
So geht es zwar im Grunde um Recycling, aber dennoch handelt es sich um einen Markt mit Kunden, welche gewisse Ansprüche stellen. Die Qualitätssicherung beim Handel mit gebrauchter Kleidung ist daher als höher einzustufen als die Qualitätssicherung bei der Kleidung, welche zum Beispiel im Rahmen von Spenden ausgegeben wird.
Plattformen für den Handel mit gebrauchter Kleidung gibt es dabei viele. Im privaten Rahmen spielen dabei zum Beispiel Flohmärkte und Onlinehandelsplattformen eine Rolle. Hier können Privatleute ihre nicht mehr gewollte Kleidung direkt weiterverkaufen.
In größerem Stil gibt es zum Beispiel Second-Hand-Läden, welche ausschließlich durch An- und Verkauf gebrauchter Kleidung (und manchmal auch anderer Waren) existieren. Dabei gibt es in einigen Städten Ladenstandorte, welche sich durch eine hohe Produktauswahl auszeichnen. Die Auswahl der Kleidung hängt direkt davon ab, wie viele Menschen ihre gebrauchte Kleidung vorher an das Geschäft verkaufen oder spenden.
Es gibt auch spezialisierte Geschäfte, beispielsweise die Gutiu Nikolaus GmbH, welche sich beispielsweise der Mode eines bestimmten Jahrzehnts widmen. Da diese häufig als vergriffen gilt, handelt es sich bei den Second Hand Klamotten hier nicht einfach nur um gebrauchte Kleidung, sondern um regelrechte Kult- und Sammlerobjekte. Entsprechend geht es hier nicht mehr um den Erwerb günstiger Kleidung, sondern um das Aufspüren von Liebhaberstücken.
Geschäfte für Second Hand Kleidung können zudem im Zusammenhang mit Wohlfahrtsorganisationen und anderen Hilfsorganisationen stehen. In diesen Fällen handelt es sich bei den verkauften Textilien meist um gespendete Ware. Der Erwerb gebrauchter Kleidung - und die Möglichkeit, die eigene Kleidung durch Weiterverkauf einer anderen Person zugänglich zu machen - tägt ein Beitrag zum Schonen von Ressourcen und Recycling bei.
